Frauen-leben an der Grenze

Frauen-leben an der Grenze – Interviewserie über das Leben diesseits und jenseits der österreichisch-tschechischen Grenze seit den Zwanziger-Jahren

Ein österreichisch- tschechisches Bildungs- und Regionsprojekt in Kooperation mit dem  Tschechischen Frauenverband Südmähren / Český svaz žen Brno – jihomoravská krajská organizace, www.csz.cz und der ÖAR Regionalberatung.

Mitarbeiterinnen: Dr.in Angelika Brechelmacher (Projektleitung), Mag.a Margita Březnová, Tina Hochkogler, Gabriela Miechtner, RNDr.in Bronislava Milinková, Mag.a Tanja Täuber

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Die Interviewserie Frauen-leben an der Grenze (2003-2004) besteht aus fünfzehn biografischen Erzählungen über das Leben in der Grenzregion Weinviertel – Jihomoravský kraj (Südmähren) seit den Dreißiger- Jahren bis zur Wiederöffnung 1989. Sie bildete die Grundlage für die Filmdokumentationgrenzen erzählen“ und die WanderausstellungGeschichte und Geschichten der Nachbarschaft“ (2004).

Die Dokumentation lebensgeschichtlicher Erzählungen vorwiegend weiblicher Interviewpartnerinnen abseits der politischen Machtzentren leistet einen Beitrag zur Erforschung von Frauen-Geschichte („her-story“).  Mit seinem transnationalen Ansatz setzt das Projekt bewusst auf das  Nebeneinanderstehen unterschiedlicher Perspektiven auf eine gemeinsame Geschichte. Projektsprachen sind Tschechisch und Deutsch. (Infos zum Workshop)

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Inhalt

Aus der Perspektive der ältesten Frauengeneration zu beiden Seiten der österreichisch-tschechischen Grenze  erzählen Videodokumentation und Ausstellung über interethnische Begegnungen in der Grenzregion. Diese Generation hatte in der Zwischenkriegszeit eine Zeit erlebt, in der interethnischer Kontakt Alltag war. Viele Frauen und Männer beherrschten neben der Muttersprache auch die Sprache der Nachbarn, Tschechisch bzw. Deutsch. In Frauen-leben an der Grenze erzählen sie über ihre Kindheit und Jugend, Eltern und Herkunft der Familie, Brauchtum und Feste,  Alltag und Erwerbsleben, Männerarbeit / Frauenarbeit, sozialen und regionalen Zusammenhalt und die Frage „ethnischer Identität“.

In den Interviews finden sich immer wieder generalisierende ethnische Abgrenzungen, Vorurteile und Stereotype, die teilweise aber auch reflektiert werden können. Diese ethnischen Abgrenzungen, berichten die Interviewpartnerinnen, waren schon in ihrer Kindheit zu Beginn der 30er-Jahre latent vorhanden. In den Vordergrund traten sie, so die Erzählungen, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Ethnische Vertreibungen, die zunächst die tschechische Bevölkerung im südmährischen Raum und 1945 fast die gesamte deutschsprachige Bevölkerung in derselben Region betrafen, spielen in den Erzählungen auf beiden Seiten der Grenze teilweise eine große Rolle. Allerdings wird auf beiden Seiten die Vertreibung der jeweils anderen Ethnie ausgespart oder marginalisiert. Trotz nationalistischer Politik der Regierungen geben die lebensgeschichtlichen Erzählungen jedoch auch Einblick in nachbarschaftlich-freundschaftliche Begegnungen auf persönlicher Ebene.

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Veranstaltungsorte

Brno, Bulhary, Hohenau, Kleinriedenthal, Mitterretzbach, Ottenthal, Poysdorf, Retz, Slavkov, Suchohrdly, Unterretzbach, Wien.

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Gefördert durch

ÖAR Regionalberatung, NÖ Landesregierung, Euregio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei, Interreg-Small Project Fonds Wien

Referenzen